Pressemitteilung
Ex-Steffi
Schwarzwaldstr. 79
76137 Karlsruhe
Fax: 0721/9377236
presseexsteffi@wb.de
www.exsteffi.de
Samstag Morgen noch Ersatzangebot für die Ex-Steffi, Samstag Abend
Partytreffpunkt für 450 Nazis!
In der gestrigen Tagesschau (22.Januar, 9:oo Uhr)
http://www.tagesschau.de/sendungen/0,1196,OID5163240_OIT5163252,00.html
wurde über das illegale Konzert mit 450 Rechtsextremisten im karlsruher
Rheinhafen berichtet, das von Hundertschaften Polizei in einer fünfstündigen
Großrazzia geräumt wurde.
Einige stunden zuvor wurde die Lagerhalle in der Hansastrasse 29 dem
räumungsbedrohten sozialkulturell Zentrum Ex-Steffi als Ersatzobjekt von der
Stadt Karlsruhe in Begleitung von Sozialbürgermeister Deneken vorgeführt.
Grundsätzlich war die Halle aus folgenden Gründen als Ersatzobjekt
ungeeignet:
- Die Lage ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu erreichen und
mit einem langen Fußweg durch das Hafengebiet verbunden. Für Jugendliche
halten wir dies für unverantwortbar.
- Es besteht nicht die Möglichkeit, dort Wohnraum unterzubringen. Dieser ist
jedoch nicht nur ein Teil unserer Kultur, sondern auch die finanzielle
Grundlage für diese, die gerade KEINE Gewinne erwirtschaftet, um für alle
Menschen zugänglich sein zu können.
- Der Besitzer hat bereits ein Konzept für die Halle, das mit einer
permanenten Nutzung wie durch Sport- und Politgruppentreffen, Infoladen,
Umsonstladen, Volxküche, Druckerwerkstatt, Werkstatt, Proberäume,
Cafebetrieb, Vorträge, Informationsveranstaltungen, Konzerte, Partys
Übernachtungsräume uvm... nicht vereinbaren lässt, sondern auf ein
sporadische Vermietung ausgelegt ist.
Die Besichtigung war das Ergebnis eines Gesprächs zwischen VertreterInnen
der Ex-Steffi und Sozialbürgermeister Harald Deneken am 20.1.. Ab 1.2. droht
dem Wohn- und Kulturprojekt in Selbstverwaltung die Räumung , obwohl die
Vermieterin, die Stadt Karlsruhe, weder Bebauungsplan, noch Investor für das
Gelände vorzuweisen hat. Die Häusersuche der BewohnerInnen blieb bisher
erfolglos.
Dass die Stadt Räumlichkeiten vermittelt, die nach Aussage des Besitzers von
KSC-Fanclub Mitgliedern für Neonazi-Konzerte angemietet werden, und dort am
selben Tag Besichtigungen vereinbart, an dem Polizeieinsätze im großen Stil
vorbereitet werden, zeigt die skandalösen Umgehensweise mit dem drohenden
Verlust des linksemanzipatorischen Kulturraums der seit 15 Jahren ohne
städtische Förderung funktioniert, und der drohender Obdachlosigkeit von 25
Menschen.. Gegenüber ihren eigenen MieterInnen und ehrenamtlichen
Kulturschaffenden, degradiert sich die Stadt als erstzunehmenden
Gesprächspartner und im gesamten Szenario um die Ex-Steffi.
Auf die Frage, ob die Stadt trotzdem ohne Bedarf und ohne Alternative
zwangsräumen wird, erhielten wir keine Antwort.
Solange es keinen Bedarf an dem jetzigen Gelände gibt, darf die Ex-Steffi
nicht vertrieben werden!